Sonntag, 7. April 2013

Einführung in das Leben der Muslime/innen in DE (I)


Friede sei mit euch!

Ich bin keine gute Bloggerin - hab meinen Blog nämlich schon nach dem ersten Post vernachlässigt :( Das wird sich aber bessern, ich verspreche es!

So, dann zurück zum heutigen Posting. Ich habe zwar in meinem ersten Post die Ankündigung gemacht, dass ich euch erklären würde, wie ich wegen meinem Kopftuch bei meiner Arbeitssuche diskriminiert wurde. Das Thema tut grade noch sehr weh, weshalb ich es nach hinten verschoben habe. Ich werde versuchen, Schritt für Schritt an die Sache ranzugehen - denn die Geschichte ist noch nicht vorbei..

Heute möchte ich euch einige Erklärungen zu Muslimen/Musliminnen bringen. Dinge, die ihr vielleicht bemerkt habt, aber keine Erklärung dafür habt. Ist jeder Bartträger ein Islamist?
Ich werde versuchen, einige Dinge immer wieder zusammenfassend zu posten und manche, etwas komplexere Themen, werden einzeln behandelt. Es wurde von mir "Einführung in das Leben der Muslime/innen in DE" betitelt - so soll es auch sein. Ich werde (insaallah) nur das posten, was man so in Deutschland mitbekommt, damit man vielleicht aufgeschlossener ist und, das Wichtigste, FRAGT und miteinander redet!  Na denn, viel Spaß beim lesen!



Salam Aleikum: Wie schon angedeutet bedeutet Salam Aleikum „Friede sei mit dir/euch“ und kommt aus dem Arabischen. Wenn jemand einen Muslim so grüßt, muss er es erwidern. In der Sure 4 Vers 86 heißt es „Und wenn ihr mit einem Gruß gegrüßt werdet, so grüßt mit einem schöneren wieder oder erwidert ihn..“ Dies gilt bei einer Begrüßung durch einen Muslim und (nach herrschender Meinung) auch dann, wenn ein Nicht-Muslim einen Muslim so grüßt. Die Erwiderung lautet dann ca. „Wa aleikum selam“ (sozusagen: Friede sei auch mit dir).

„Und der Prophet (Friede und Segen auf ihm) sagte…“: Vielleicht habt ihr es gemerkt: Wenn jemand über unseren Propheten Mohammad (sav) redet, fügt er oft den Zusatz „Friede und Segen (bzw. Heil) auf ihn“ oder auf arabisch „sallallahu alayhi wa sallam (abgekürzt: s.a.v.)“ hinzu. Dies ist nach den Überlieferungen „Pflicht“ und soll zum Ausdruck bringen, dass wir uns an ihn erinnern und ihm unsere Segenswünsche erteilen. Für andere Propheten, also auch Jesus, gilt das Gleiche. Also das Nächste mal nicht wundern ;)

Hadith: Hadithe sind die Äußerungen des Propheten. Sie wurden von einigen, die zu seiner Zeit gelebt haben, überliefert. Das Problem hierbei ist, dass nicht alle Hadithe auch authentisch sind. Manche sind „gefälscht“ und werden von Muslimen missbraucht, um Mindermeinungen zu vertreten. Deswegen ist es für einen Muslim auch nicht immer klar ersichtlich, was der Prophet (sav) wirklich über das Thema bspw. Ehe gesagt hat bzw. was er damit meinte. Deswegen werden eigentlich immer die Quellen bzw. der Überlieferer mitgenannt. Es wird seit 1400 Jahren Hadithwissenschaften betrieben,
Die Bekanntesten bzw. die Authentischten sind: Tirmidhi, al-Bukhari, al-Muslim, Ibn Madscha, Abu Dawud as-Sidschistani, an-Nasa'i
Mehr Informationen und eine längere Erklärung über die Überlieferungskette etc könnt ihr HIER finden oder auf wikipedia

Bart: Viele muslimische Männer lassen ihren Bart wachsen. Hat es einen radikal-islamischen Hintergrund? Nein. Es wird überliefert, dass der Prophet (sav) seinen Bart wachsen lies und dies auch verkündete: "Kürzt euren Schnurrbart und lasst euren Bart frei wachsen." (Sahih Al-Bukhari). Die meisten Muslime sollen sich ein Beispiel an den Propheten (sav) nehmen und seine Hadithe befolgen. Deswegen lassen sich muslimische Männer einen Bart wachsen =) Also nichts salafistisches oder extremes steckt dahinter. 

Insaallah: Aussprache: "Inschaallah". Bedeutet sinngemaß "So wahr es Allah möchte" - wenn etwas ungewiss ist oder, wenn man sich etwas vornimmt, sagt man in der muslimischen Community "Insaallah". Auch Nicht-Muslime benutzen doch häufig den Satz "Wenn Gott es so will" - in diesem Kontext benutzen es auch Muslime.

Halal: Halal (oder Helal) wird die Art der Schlachtung von Tieren genannt, die nach islamischen Recht gilt. Zu einer halal Schlachtung gehört: Das Tier muss sozusagen "schlachtbar" sein - Schwein ist ausgesclossen, da es sowieso verboten ist. Eine bestimmte Sure aus dem Koran vor/während der Schlachtung ist zu rezitieren und zusätzlich, dass das Tier nicht betäubt wurde und ausbluten muss. Wer denkt, dass es Tierquälerei ist, den kann ich etwas beruhigen: Das Bundesinnenministerium ist nach einer Studie zum Ergebnis gekommen, dass die islamische Schächtung den Tieren keinen Leiden zufügt, da sie - wenn es richtig erfolgt - sofort sterben. Die Tiere spüren also keinen Schmerz.
Mehr Infos zur Halal Schlachtung findet ihr zB hier

Salam Aleikum!

Freitag, 29. März 2013

Friede sei mit euch!





Hi / Schönen Tag / Friede sei mit euch liebe Mitmenschen/Mitbürger/Leser/Freunde der Sonne!

Dies ist mein ganz persönlicher Blog, wo ich euch meine Erfahrungen als Muslima in Deutschland schildern  möchte. Diskriminierungen, die ich erlebe. Identitätsschwierigkeiten.Und einfach Dinge, die mich z.Zt. beschäftigen.

Zudem möchte ich euch (meinen) Islam  näher bringen und euch über gewisse Dinge aufklären, die in letzter Zeit oft diskutiert werden - denn das Meiste ist einfach nicht wahr bzw. spiegelt nicht die Mehrheit der Muslime in Deutschland  wieder. Angefangen von FAQs (warum kein Schweinefleisch/Alkohol? Wieso Kopftuch? etc) bis hin zu den heißdiskutierten Themen wie die Kopftuchdebatte. Die Mehrheitsgesellschaft hat gerade nicht das Beste Bild vom Islam - und meiner Meinung nach kommt es durch Unwissenheit. Und ich hoffe, dass ich diesem Trend der negativen Einstellung gegen den Islam vielleicht entgegenwirken kann.

Des Weiteren möchte ich natürlich auch meine erfreulichen Erlebnisse zeigen, die mir Mut machen und meinen Glauben an Deutschland aufrecht erhalten. Ja, nicht alle Deutsche/Biodeutsche/Ureinwohner/Altdeutsche/Deutsche ohne Migrationshintergrund (hahahahaha) haben etwas gegen Muslime (aber eben viele…….)

So, genug der langen Rede. Nun zu meiner Person bzw. zum Einstieg 11 Fakten über mich:

Name: Tugba (Aussprache ohne „g“ – so wie Tuuba. Also das „u“ wird lang ausgesprochen)

Alter: 21

Beruf: Studentin der Rechtswissenschaften (6. Semester, Schwerpunkt: Europa- und Völkerrecht)

Herkunft: ehm ja, wie soll ich diesen Punkt am Besten beantworten… ich sag mal: Hamburg / Türkei (je nachdem, was ihr wissen wollt)

Hobbies: So viel Zeit wir möglich mit meiner Familie + Freunden verbringen (wenn ich neben Jura mal Zeit für ein Leben habe hehe), lesen (Weltliteratur)

Motto: wechselt ständig. Im Moment: „Gehe Wege, die noch niemand ging… damit du Spuren hinterlässt.“ (Antoine de Saint-Exupery)

Gehört der Islam zu Deutschland?: haha was ist wohl meine Antwort… ;)

Lieblingspolitiker: Schäuble (als Innenminister zumindest) <3

Apple oder Microsoft?: Grundsätzlich Microsoft (Word <3) aber ich besitze ein iPhone..

Was beschäftigt mich derzeit: AAHHH WO GEHÖRE ICH HIN?? WO BIN ICH IN 10 JAHREN (im wahrsten Sinne des Wortes) WILL MEIN DEUTSCHLAND MICH HIER ÜBERHAUPT NOCH???

Sonstiges: Das Beste kommt natürlich zum Schluss: Kopftuch. Das wird ein großes Thema in diesem Blog werden.

Das wars fürs Erste. Ich hoffe, dass es interessant klingt und ich erhoffe mir, dass ich durch diesen Blog vielleicht einige Antworten auf meine Fragen kriege - Selbsttherapie FTW!

Einen wunderschönen Abend / Salam Aleikum (bedeutet: Friede sei mit euch/dir: So grüßen/verabschieden sich Muslime. Aber ist doch nicht verkehrt, wenn ich Nicht-Muslimen auch Frieden wünsche =) )

PS:  Der nächste Blogeintrag wird darum gehen, wie ich ein Nebenjob nicht bekommen habe, nur weil ich Kopftuch trage.

PS2: Design wird bald besser!!! Ich muss mich erstmal in die Bloggerwelt einleben hehe.